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Thema: Laizität

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Message  Invité Jeu 21 Mai - 16:36

Guten Tag allerseits
http://de.wikipedia.org/wiki/Laizismus
,Bei uns in Frankreich ist das auch heute noch ein aktueller Begriff. Aber ich glaube, dass sogar viele Franzosen nicht genau wissen, was sich hinter dem Be-griff verbirgt. Viele Mitbürger sind sich sicher auch der verschiedenen Erschei-nungsformen der Laizität nicht bewusst. Deshalb habe ich den Begriff in der Wikipedia nachgeschla-gen. Nachstehend findet Ihr wesentliche Auszüge. Dabei habe ich versucht, wesentliche Charakteristiken der Erscheinungsformen herauszustellen.
- Was bedeuten Laizität und ihre Erscheinungsformen für Euch?
- Gibt es nicht manche Phänomene, die mit dem Grundsatz der Laizität nicht vereinbar sind?
- Erscheint  die Regelung in Frankreich dennoch angemessen?
- Sehr Ihr darin Vor- oder Nachteile?
- Können wir darüber am kommenden Dienstag sprechen???


Laizismus (genauer: Laizität) beschreibt religionsverfassungsrechtliche Modelle, denen das Prinzip strenger Trennung von Kirche und Staat zugrunde liegt.

Der Begriff Laizität umfasst

     - neben der Trennung von Religion und Staat
     - auch das Gebot der Gleichheit und des Respekts gegenüber allen Religionen und
     - die weltanschauliche  Neutralität des Staates.

Frankreich und Portugal sind die einzigen, ihrem verfassungsrechtlichen Anspruch nach, laizistischen Staaten der Europäischen Union. Am 9. Dezember 1905 wurde in Frankreich die sogenannte Loi Combes verabschiedet. Dieses Gesetz zur Trennung von Religion und Staat realisierte in Frankreich das heute noch geltende Prinzip der vollständigen Trennung von Religion und Staat. Das Gesetz galt zwar vor allem der katholischen Kirche, doch wurden aus Gründen der Neutralität in diese Regelung die anderen Konfessionen einbezogen. Allerdings ist

     - in beiden elsässischen Départements und dem lothringischen Département Moselle in Frankreich
     - die Umsetzung des Laizismus durch in Konkordaten vereinbarte Rechte der römisch-katholischen Kirche un-        unvollständig.

Laizismus in Frankreich
Die Auswirkungen des französischen politischen Kampfes von 1905 sind bis heute in der Interpretation des Begriffs im Alltagsleben spürbar. Dabei sind zwei Interpretationen zu unterscheiden:
      - eine liberale, die unter Laizismus die institutionelle Trennung von Staat und Kirche versteht, und
      - eine radikale (laïcard), für die Laizismus das Verbot jeglicher religiöser Betätigung außerhalb eines  
        engen,  privaten Bereiches bedeutet.

Während das liberale Verständnis des Laizismus heute auch bei den christlichen Kirchen akzeptiert wird, gibt es zahlreiche Vertreter der harten Interpretation in den Reihen der politischen Elite bis hin zum Parti communiste français, der Französischen Kommunistischen Partei. Der Katholizismus hat den ideologischen Laizismus bis heute nicht anerkannt, da das Papsttum an einem Vorrang seiner geistlichen Autorität gegenüber der Staats- und Gesellschaftsordnung festhält. Allerdings hat die katholische Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil bewusst auf politische Sonderrechte und Privilegien im Staat verzichtet und vertritt heute nicht mehr das Konzept einer Staatsreligion, die zuletzt auch in Italien abgeschafft wurde (1984).

Im heutigen französischen Verständnis ist Laizismus zu einem politischen Ideal geworden, das die Grundsätze der Neutralität des Staates gegenüber den Religionen, deren Gleichbehandlung sowie die Glaubensfreiheit zum Ziel hat. Laizismus ist ein Verfassungsprinzip. Religion ist ausschließlich Privatangelegenheit, woraus folgt, dass Religion nicht nur keine staatliche, sondern auch keine öffentliche Funktion hat. In Anwendung dieses Grundsatzes wurde 1905 das gesamte Kirchenvermögen ohne Entschädigung verstaatlicht, wovon jene Teile, die „dem Kult dienen“, den einzelnen Glaubensgemeinschaften zur Nutzung überlassen werden können. Frankreich erkennt kirchliche Organisationen zwar in ihrer Existenz an, sie erhalten jedoch keine staatlichen Zuschüsse; allerdings existieren steuerliche Begünstigungen. Davon ausgenommen sind

    - das Elsass und das Département Moselle, die zum Zeitpunkt des Gesetzes von 1905 nicht zu Frankreich    
      gehörten und deren Bewohner sich nach der Rückkehr 1919 gegen die Übernahme der französischen  
      Regelung wehrten.
    - Im Übersee-Département Französisch-Guyana wird das Personal der katholischen Kirche vom Staat bezahlt.
    - Die Anstaltsseelsorge („aumôneries“) ist ebenfalls vom Verbot der staatlichen Förderung von Religion
      ausgeschlossen, wobei auf die Verwirklichung der Religionsfreiheit hingewiesen wird (Art. 1 Abs. 2 des
      Trennungsgesetzes von 1905).
    - Dazu gehört auch die Militärseelsorge, die zunächst auf katholische, protestantische und jüdische    
       Militärgeistliche beschränkt war. 2005 wurde sie durch eine islamische Militärseelsorge ergänzt.[7]

Der Laizismus wird in Frankreich strikt praktiziert. Der Staat sieht es als Aufgabe an, seine Bürger gegen religiöse Praktiken, die der öffentlichen Ordnung oder den Rechten des Einzelnen zuwiderlaufen, zu schützen. In französischen öffentlichen Schulen ist es verboten, Lehrer oder Schüler nach ihrer Religion zu fragen. Jedoch existiert daneben ein fest verankertes, breit gefächertes privates Schulsystem, insbesondere das „enseignement catholique“. Pfarrer können nicht zugleich für öffentliche Unternehmen arbeiten. Frankreich betrachtet die religiösen Auffassungen der Bürger als reine Privatsache; es gibt keine amtlichen Statistiken zur Konfessionszugehörigkeit der Bevölkerung. Dies hat unter anderem zur Folge, dass es in der aktuellen politischen Debatte in Frankreich zu Segregation oder Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt keine verlässlichen Zahlen gibt. Seit 2004 ist es auch untersagt, in Schulen auffällige religiöse Zeichen zu tragen, wie Schleier, Kippa, Kreuze, Turbane (bei Sikhs) oder Ordenstracht. Andererseits übertragen die staatlichen Sender France 2 (TV) sowie France Culture (Radio) sonntägliche Gottesdienste und Andachten.

Der vormalige französische Präsident Nicolas Sarkozy hat in verschiedenen Reden und in seinem Buch Der Staat und die Religionen eine Neubestimmung der französischen Laizität vorgeschlagen, die er offene oder positive Laizität nennt. Damit sollen die Religionen mehr in die öffentliche Verantwortung genommen werden, auch um Fundamentalismus zu verhindern. In der noch offenen Diskussion der auch durch persönliches Verhalten unterstrichenen Neupositionierung wird Sarkozy von laizistischen Verbänden stark kritisiert.

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Message  MurielB Jeu 21 Mai - 21:20

Laizismus (genauer: Laizität) beschreibt religionsverfassungsrechtliche Modelle, denen das Prinzip strenger Trennung von Kirche und Staat zugrunde liegt.



Hans !

Es ist klar dass der Trennung von Religion und Staat ist sehr wichtig und wir müssen ein Rechtstaat einrichten. Wenn der Rechtstaat solide ist, so beschützt er die Armen, die Verletzlichen und die Anderen auch.  Man kann  über sein Leben selbst zu entscheiden und dabei die Freiheit des Anderen zu achten.

Wenn Staat und Religion nicht getrennt sind ist es gefährlich weil in einer Theokratie Führer sich auf Gott berufen

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